Hallo ihr Lieben,
vor einigen Wochen bin ich noch einmal in Richtung
Stadtbibliothek marschiert, um mir mit einem Stapel voller Bücher die „Kanne“
zu geben, bevor das Referendariat mich wieder zur Fachliteratur bittet.
Dabei bin ich eher aus Zufall auf das Buch „mein
bester letzter sommer“ von Anne freytag gestoßen, als ich an der
Jugendbuchabteilung vorbeirennen wollte. Das Cover ist mir direkt ins Auge
gefallen, da von dem Buch jemand bereits bei Instagram so sehr geschwärmt hat
und ich mir deshalb mal einen Screenshot des Beitrages abgespeichert hatte.
Anfangs war ich eher skeptisch, da Jugendbücher seit vielen Jahren - ja, leider kann ich nicht mehr schreiben „seit kurzem“;-) – aus meinem Regal verschwunden sind und ich mich lieber mit interessanten Biographien, süchtig machenden Urlaubslektüren oder „Das Buch ist so spannend, ich kann es nicht mehr weglegen“ – Thriller beschäftige und diese Bücher seitenweise verschlinge.
Trotzdem finde ich genau dieses Buch einen Beitrag
wert. Denn es ist wirklich gut. Wirklich gut.
Wie es sich für ein gutes Jugendbuch gehört, ist es
eine Liebesgeschichte. Doch leider keine Rosarote mit HappyEnd und vielleicht
ist sie es trotz allem doch. Tessa ist 17 Jahre alt und ein Mädchen, von dem
wir alle mindestens eins kennen bzw. ihr sehr ähnlich waren. Tessa ist fleißig,
gut in der Schule und mit ihren Freundinnen bespricht sie, was für eine
goldene, aufregende Zukunft sie doch nach ihrem Schulabschluss haben werden. So
lange kann das neue, beste Leben warten. Und das Reisen. Und der Freund.
Doch dann kommt alles anders. Tessa erfährt, dass
sie unheilbar krank ist und dass ihr Leben nicht mehr in meilenweiter
Entfernung von Drölfmillionen Jahren, sondern in ein paar Monaten enden wird. Tessa
ist wütend. Sie ist verzweifelt, hilflos und will mit allem abschließen. Doch
dann trifft sie auf Oskar. Oskar ist hartnäckig und Oskar lässt sie nicht
abschließen. Schließlich macht sich Tessa mit Oskar auf die Reise und merkt,
dass kleine kurze Momente auch die Ewigkeit bedeuten können.
Im ersten Moment denkt man – so auch ich - „klassische
Jugendliebesgeschichte“ und will das Buch weglegen, doch die Geschichte um
Tessa und Oskar lässt einen nicht mehr los. Das Buch ist weder besonders
dramatisch, noch besonders kitschig geschrieben, aber vor allem wirkt es echt.
Tessa würde man am liebsten ermutigen selbst zu
schreiben, als sie auf die Chatnachrichten von Oskar wartet. Vor allem deshalb,
weil man sein früheres Selbst in ihr wiedererkennt.
Das Herz klopft beim Lesen, als sich Tessa und
Oskar endlich auf den Weg ihrer großen Reise aufmachen.
Es zaubert ein Lächeln auf die Lippen wie genau und
detailreich Tessa ihre Reiseerlebnisse beschreibt und wie kostbar doch jeder
einzelne Moment ist.
Im Bauch kribbelt es, als Tessa einen ihrer
schönsten Momente erzählt, als Oskar sie in einem Einkaufswagen über einen
großen italienischen Platz schiebt und lässt schmunzeln, wie egal Tessa in
diesem Moment doch alle Zuschauer sind.
Gleichzeitig hinterlässt dieses Buch ein Kloßgefühl
im Hals, wie Tessa ihre Schwächeanfälle beschreibt. Schwächeanfälle, die ihr
weh tun und vor deren Konsequenzen sie Angst hat, aber sie gleichzeitig weiß,
dass sie unausweichlich sind.
Tränen kommen, wenn die Zeilen der Geschichte
verraten, dass Tessas bester letzter Sommer enden wird. Spätestens dann, wenn
Oskar Tessas letzten Brief liest.
Die Geschichte von Tessa und Oskar ist keine
Tragödie. Dafür ist sie viel zu schön. Die Geschichte von Tessa und Oskar ist
aber auch keine Komödie. Dafür ist sie zu traurig.
Die Geschichte ist vor allem echt. Sie berührt. Sie
lässt euch lachen, schmunzeln und fordert vielleicht auch ein paar Tränchen als
Tribut.
Aber das haben wohl alle besten Zeiten so an sich.
Schaut euch das Buch mal an! :-)
Euch einen zauberhaften Sonntag! Habt es fein.
Was schmökert ihr denn gerade? :-)
Hallo,
AntwortenLöschenda meine Tochter Ende des Monats ja Geburtstag hat, kommt dein Tipp mal auf die Liste der möglichen Geschenke.
Also ich selbst bin keine so große Buchleserin muss ich gestehen. Ab und zu mal eins, das ist es auch schon.
LG
Ein Buch ist doch mehr als keins😉
LöschenFalls deine Tochter das Buch bekommt, kannst du ja mal schreiben, wie es ihr gefallen hat?! (als Leserin der wahren Zielgruppe😉)
Alles Liebe!