Sonntag, 13. August 2017

Buchrezension: mein bester letzter sommer von anne freytag



Hallo ihr Lieben,

vor einigen Wochen bin ich noch einmal in Richtung Stadtbibliothek marschiert, um mir mit einem Stapel voller Bücher die „Kanne“ zu geben, bevor das Referendariat mich wieder zur Fachliteratur bittet.


Dabei bin ich eher aus Zufall auf das Buch „mein bester letzter sommer“ von Anne freytag gestoßen, als ich an der Jugendbuchabteilung vorbeirennen wollte. Das Cover ist mir direkt ins Auge gefallen, da von dem Buch jemand bereits bei Instagram so sehr geschwärmt hat und ich mir deshalb mal einen Screenshot des Beitrages abgespeichert hatte.



Anfangs war ich eher skeptisch, da Jugendbücher seit  vielen Jahren - ja, leider kann ich nicht mehr schreiben „seit kurzem“;-) – aus meinem Regal verschwunden sind und ich mich lieber mit interessanten Biographien, süchtig machenden Urlaubslektüren oder „Das Buch ist so spannend, ich kann es nicht mehr weglegen“ – Thriller  beschäftige und diese Bücher seitenweise verschlinge.
Trotzdem finde ich genau dieses Buch einen Beitrag wert. Denn es ist wirklich gut. Wirklich gut.
Wie es sich für ein gutes Jugendbuch gehört, ist es eine Liebesgeschichte. Doch leider keine Rosarote mit HappyEnd und vielleicht ist sie es trotz allem doch. Tessa ist 17 Jahre alt und ein Mädchen, von dem wir alle mindestens eins kennen bzw. ihr sehr ähnlich waren. Tessa ist fleißig, gut in der Schule und mit ihren Freundinnen bespricht sie, was für eine goldene, aufregende Zukunft sie doch nach ihrem Schulabschluss haben werden. So lange kann das neue, beste Leben warten. Und das Reisen. Und der Freund.
Doch dann kommt alles anders. Tessa erfährt, dass sie unheilbar krank ist und dass ihr Leben nicht mehr in meilenweiter Entfernung von Drölfmillionen Jahren, sondern in ein paar Monaten enden wird. Tessa ist wütend. Sie ist verzweifelt, hilflos und will mit allem abschließen. Doch dann trifft sie auf Oskar. Oskar ist hartnäckig und Oskar lässt sie nicht abschließen. Schließlich macht sich Tessa mit Oskar auf die Reise und merkt, dass kleine kurze Momente auch die Ewigkeit bedeuten können.

Im ersten Moment denkt man – so auch ich - „klassische Jugendliebesgeschichte“ und will das Buch weglegen, doch die Geschichte um Tessa und Oskar lässt einen nicht mehr los. Das Buch ist weder besonders dramatisch, noch besonders kitschig geschrieben, aber vor allem wirkt es echt.
Tessa würde man am liebsten ermutigen selbst zu schreiben, als sie auf die Chatnachrichten von Oskar wartet. Vor allem deshalb, weil man sein früheres Selbst in ihr wiedererkennt.
Das Herz klopft beim Lesen, als sich Tessa und Oskar endlich auf den Weg ihrer großen Reise aufmachen.
Es zaubert ein Lächeln auf die Lippen wie genau und detailreich Tessa ihre Reiseerlebnisse beschreibt und wie kostbar doch jeder einzelne Moment ist.
Im Bauch kribbelt es, als Tessa einen ihrer schönsten Momente erzählt, als Oskar sie in einem Einkaufswagen über einen großen italienischen Platz schiebt und lässt schmunzeln, wie egal Tessa in diesem Moment doch alle Zuschauer sind.
Gleichzeitig hinterlässt dieses Buch ein Kloßgefühl im Hals, wie Tessa ihre Schwächeanfälle beschreibt. Schwächeanfälle, die ihr weh tun und vor deren Konsequenzen sie Angst hat, aber sie gleichzeitig weiß, dass sie unausweichlich sind.
Tränen kommen, wenn die Zeilen der Geschichte verraten, dass Tessas bester letzter Sommer enden wird. Spätestens dann, wenn Oskar Tessas letzten Brief liest.

Die Geschichte von Tessa und Oskar ist keine Tragödie. Dafür ist sie viel zu schön. Die Geschichte von Tessa und Oskar ist aber auch keine Komödie. Dafür ist sie zu traurig.
Die Geschichte ist vor allem echt. Sie berührt. Sie lässt euch lachen, schmunzeln und fordert vielleicht auch ein paar Tränchen als Tribut.
Aber das haben wohl alle besten Zeiten so an sich.
Schaut euch das Buch mal an! :-)


Euch einen zauberhaften Sonntag! Habt es fein.

Was schmökert ihr denn gerade? :-)

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    da meine Tochter Ende des Monats ja Geburtstag hat, kommt dein Tipp mal auf die Liste der möglichen Geschenke.

    Also ich selbst bin keine so große Buchleserin muss ich gestehen. Ab und zu mal eins, das ist es auch schon.

    LG

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    1. Ein Buch ist doch mehr als keins😉

      Falls deine Tochter das Buch bekommt, kannst du ja mal schreiben, wie es ihr gefallen hat?! (als Leserin der wahren Zielgruppe😉)

      Alles Liebe!

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