Sonntag, 17. April 2016

Zeit nehmen











Wir denken immer, dass alles nach Plan laufen muss. Unser Leben gleicht einer „To Do Liste“.
Ohne sie kein Supermarkteinkauf, kein Schreiben einer Hausarbeit und sogar für die Organisation des Treffens mit Freunden ist sie unsere treue Begleiterin. Eigentlich hetzen wir von Termin zu Termin und sinken abends erschöpft auf das Sofa. Und meistens, obwohl wir an unserer Liste geschuftet haben, als gäbe es kein Morgen mehr – was wir nebenbei bemerkt, auch nie wissen können – können wir nicht alle Punkte unserer „To Do Liste“ abhaken. Manchmal hören wir sogar abends noch dieses Blatt Papier, das uns mit fies klingender Stimme an unser Scheitern erinnert. Daran, dass wir mal wieder nicht alles geschafft haben, was wir uns doch so fest vorgenommen haben.

So verfliegen Tage, Wochen, Monate und wir denken uns: „Hey, jetzt sind ja schon wieder drei Monate von 2016 vorbei!“ und wir erinnern uns wieder daran, was wir uns in der Silvesternacht geschworen haben, dass jetzt, wirklich jetzt, sich alles ändern wird. 

Doch anders ist nichts geworden und einmal richtig glückliche, entspannende Momente waren zwischen Berichten, der Wäsche und der hassgeliebten „To Do Liste“ auch eher seltene Gäste. Ihr werdet jetzt, auch zu Recht, eingreifen. Natürlich sind „To Do Listen“ super nützlich und erleichtern uns das Leben. Natürlich müssen, sollen wir auch unangenehme Dinge erledigen und uns diese aufschreiben, weil wir sie sonst vergessen. Doch wenn wir ehrlich sind, sind es so gut wie nie die Listenpunkte, die uns ein Lächeln auf die Lippen zaubern, sondern die Momente, die sich in unserem verplanten, gestressten Alltag einfach dazwischenschummeln und auf keiner Liste stehen. Nein, es müssen nicht immer die großen Momente sein, die wie ein Feuerwerk unser Leben leuchten lassen. Im Ganzen zählen doch die Momente, in denen dein Lieblingslied in dem Augenblick im Radio läuft, wenn du gerade an den Song gedacht oder eine liebe Freundin an deiner Tür klopft, die du schon fast wieder aus den Augen verloren hast. Das sind doch die Augenblicke, die unser Herz kurz höher schlagen und uns strahlen lassen. Diese Momente zählen. Diese Momente haben wir uns verdient. 

Das Leben, das Wunderbare, ist keine „To Do Liste“, nicht das Abarbeiten einer nicht endenden Liste von Punkten. Gerade heute sollten wir die Liste mal in die Ecke pfeffern. Mit der Sonnenbrille auf der Nase verabschiede ich mich heute zu meinem Sonntagsspaziergang. Ich wünsch euch einen zauberhaften Sonntag! Wie verbringt ihr diesen Tag?

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