Hallo
ihr Lieben,
Prüfungsunterlagen
wieder in Schränke sortiert, mit Sekt angestoßen, jeden umarmt, der mir über
den Weg gelaufen ist und von dem Honigpferdgrinsen in meinem Gesicht rede ich
erst gar nicht. Ihr Lieben, ich habe mein erstes Staatsexamen in der Tasche!
Die letzten Monate und vor allem die letzten Endspurtwochen haben sich wirklich
gelohnt.
Nun
hatte ich vor dem PC herumgelümmelt (hach herrlich!) und überlegt, mit welchem
Beitragsthema ich nach den drei Wochen wieder starten kann. Das war schon ein
bisschen knifflig, denn besonders viel „spannendes“ hatte ich nicht erlebt.
Allerdings
bin ich in den letzten Wochen mit etwas „beschenkt“ worden, von dem ich jetzt
felsenfest überzeugt bin, dass es mir letztendlich in meiner Prüfung geholfen
hat.
Ich
spreche von dem Gefühl „Wir halten zusammen“.
In erster Linie werden wir wohl
alle damit unsere guten Freunde verbinden, die uns vor Prüfungen die verschwitzten
Hände halten, tagelang die gleichen Gespräche ertragen und mit uns vor der
Prüfungstür warten. Das ist unentbehrlich und wenn wir ehrlich sind, wären wir
ohne diese Unterstützung ziemlich aufgeschmissen.
Besonders
überraschend kam aber dieses „Wir halten zusammen“ Gefühl von woanders her. Das Ganze begann mit meinen
Prüfungsvorbereitungen. So habe ich mich zum Lernen - anfangs eher aus pragmatischen Gründen (da
gleiche Prüfungsthemen) - mit mehreren
Studierenden meines Prüfungsfaches zusammengetan. So kamen fünf Menschen zusammen,
die sich entweder nur vom Sehen oder gar nicht kannten. Ich kann es schlecht
beschreiben, aber mit der wachsenden Anzahl von Treffen wurden aus fremden
Menschen Menschen, mit denen ich sehr gerne Zeit verbrachte: Da wurden nicht nur die eigenen
Prüfungsthemen analysiert, sondern sich auch ernsthaft in alle anderen Themen hinein
vertieft, obwohl das - egoistisch für
jeden Einzelnen gesehen - nicht
notwendig war. Da wurden Cupcakes verschlungen, Witze gerissen und vor den
einzelnen Prüfungen wurden von den Anderen im Team Aufbau- , Mutmach- Gespräche,
Nachrichten und Umarmungen verteilt, als hätten wir sie in einer Flatrate
gebucht. Zu anderen Prüfungen kamen Nachrichten von ehemaligen Kommilitonen und
vor der Prüfungstür selbst wurde man aufgemuntert, bestärkt und mit Sekt versorgt.
Warum
ich das erzähle?
Berührt
hat mich diese Ehrlichkeit in der Unterstützung, das Bemühen um die andere
Person, der Zusammenhalt und die lustigsten Momente mit Menschen, die nicht den
engsten Bezug zu mir haben. Ich bin mir sicher, dass diese vielen kleinen Momente
mich sehr gestärkt hatten, da die Unterstützung von so vielen Seiten kam.
Deshalb
stelle ich mir die Frage: Warum teilen wir so wenig im Alltag dieses „Wir
halten zusammen“- Gefühl?
Warum
„kämpfen“ wir im Alltag so oft alleine,
obwohl wir mit so vielen Menschen eine Situation teilen? Ich für mich habe
gelernt, dass ich in vielen Momenten mehr über meinen Schatten springen lernen und
aktiv Kontakt (auf Zeit?) suchen sollte. Ich habe gelernt, dass ich viel mehr
Menschen unterstützten könnte, die alltäglich um mich herumwuseln und eine
kleine nette Botschaft mehr bewirkt, als Mühe macht.
Gratuliert
eurem Postboten für sein neugeborenes Kind, beginnt ein Gespräch im Zugabteil
mit eurem Nachbarn.
Lasst
uns offen durch die Welt spazieren. Bietet das „Wir halten zusammen“ auch anderen
Menschen als euren engsten Freunden an.
Lasst
es uns zumindest versuchen.
Schön,
dass ihr wieder beim Bloglesen dabei seid.
schön, dass es nach der kleinen Pause wieder weitergeht. Es freut mich, dass du die Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hast.
AntwortenLöschenMan euer Zusammenhalten ist ja der Idealzustand des Zusammenarbeitens. Dazu kann ich auch nur Gratulieren.
Eine Leserin deines Blogs
Schön, dass du wieder dabei bist :-)
LöschenJa, da hatte ich wirklich ein Glück mit meiner Lerngruppe und mit meinem Kommilitonen gehabt. Das versuche ich wirklich weiterzugeben.
Alles Liebe!